Alle Welt ist bis heute verrückt nach dem Stoffdesign ,,Toile de Jouy“ aus Frankreich. Ich zähle mich selbst auch dazu wie ihr in der Abbildung meiner Kissen unschwer erkennen könnt. Hauptsächlich werden diese Stoffe für die Inneneinrichtung verwendet aber ich habe auch schon Jacken und Röcke im ,,Toile de Jouy- Look“ gefunden.
Entstehung
Schaut man zurück in die französische Geschichte hatte die Oberkampf-Manufaktur nach der Aufhebung des Importverbots und der Handelsbeschränkungen nach 1759 beste Voraussetzungen um ihre Stoffdessins zu verkaufen. In dieser Zeit war die Nachfrage nach bedruckten Stoffen enorm. Nur die besten Designer und Künstler arbeiteten für den geschickten Unternehmer Oberkampf. Einer von Ihnen war Jean-Baptiste Huet, der Arbeitsabläufe als Design gestaltete. Oberkampf genoss das Alleinstellungsmerkmal, mit Hilfe gravierter Kupferplatten, Stoffe zu bedrucken. Die Kattundruckerei befand sich in Jouy-en-Josas bei Paris, die Oberkampf 1760 übernahm.
Abb.1 Kissenbezüge im Eigenheim, Foto: privat erstellt
Erfolg Oberkampfs
Die Soffe zeichnen sich besonders durch ihre hohe Stoffqualität und brillianten Farben aus. Meistens wurde zunächst hochwertige Baumwolle als Grundstoff gewählt. Ich habe auch schon Toile de Jouy Stoffe aus aufwendigem Jacquardgewebe oder mit Flockdruck gesehen. Jacquardgewebe werden an computergesteuerten Webstühlen hergestellt, wobei jeder einzelne Faden mit einer Farbe und einer eigenen Flottung bestimmt werden kann. Damals wurden die Fachkräfte manufakturintern über 8 Jahre ausgebildet. Zu den Ausbildern zählten, neben Herrn Hafner, ein Graveur, ein Drucker und ein Designer aus der Schweiz. Die Stoffware unterlag von Anfang an einer ständigen Qualitätskontrolle. Herr Oberkampf war ein geschickter Unternehmer, der Industriespionage betrieb und genau wusste, welche Mängel andere Firmen in der Produktion aufwiesen und welche Trends gerade ,,en vogue“ waren. Die Manufaktur bestand bis 1843.
Abb. 2/ 3 http://www.stoffe.de , Jacquardgewebe
Stoffmotive
Mit Hilfe der Technik, gravierte Kupferplatten für den Druck zu verwenden, war es erstmalig möglich sehr feingliedrige Muster zu erstellen. Der klassische Toile de Jouy Druck ist rot oder blau auf weißem Grund (siehe Abb. 1). Nach der Schließung der Fabrik wurde diese Technik von anderen Firmen fortgesetzt und modernisiert im Sinne der Jacquardqualitäten und neuer Farbspielereien (siehe Abb. 2-3). Die Motive erinnern an die chinesischen Muster in der Porzellananfertigung. Es wurden der französische Lustgarten oder florale und architektonische Motive gewählt: angeordnet im Halbversatz. Die Situation arbeitender Menschen war auch ein Zentralmotiv der Dessins.
,,Toile de Jouy“ aktuell
Toile de Jouy aktuellHeutzutage findet man in jedem gut sortierten Stoffladen das Motiv ,,Toile de Jouy“ wieder. Im Onlinehandel werden bis heute unzählige Dekoartikel angeboten. Der Einrichtungsstil ,,Shabby Chic“ macht den Stoff noch heute beliebt und begehrt. Unter Shabby Chic versteht man einen Einrichtungsstil, der Möbel in weiß und hellen Farben darstellt und landhäusliche und elegante Motive für Dekoartikel verwendet. Dabei werden auch neue Möbel bewusst etwas abgeschliffen damit sie antik wirken. Wenn ihr an Toile de Jouy-Kissenbezügen interessiert seit, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Vielleicht seit ihr ja durch meinen Artikel auf den Geschmack des französischen Stoffes gekommen. Schreibt mir, wenn ihr noch Fragen oder Anregungen zu meinem Artikel habt.
Quellenangabe:
http://www.vossberg.de/lexikon/toiles-de-jouy-eine-erfolgsgeschichte/
https://www.stoffe.de/43-bucolica-04_bucolica-4.html
Vielen Dank fürs Folgen!!! Ich freue mich auf Deine neuen Posts! Ein schönes Wochenende!!! Cheers, Roland
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